Der Geschmack des Sommers
Mit dem Garten kamen eine paar kleine geheime Rituale in mein Leben, die ich jetzt unweigerlich mit Sommer verbinde. Sommer - das bedeutet, hier draußen zu sein, in meiner kleinen Laube, weit weg von allem und doch ganz nah. Allein, aber nicht einsam. Und niemand weiß so ganz genau, was ich hier treibe.
Wenn ich komme, gehe ich zuerst den schmalen Weg zu der kleinen Laube. Die Trauben über der Tür sind schon dick und grün, wie aus Plastik. Ich schließe auf und betrete den vorderen Raum mit dem großen Tisch und dem grünen Lampion aus Hoi An darüber. Dann schließe ich den anderen Raum auf, mit dem kleinen Sofa darin und den vielen Kissen darauf. Sicher, es stehen auch Wasserkästen hier und ein paar Gartenmöbel - aber die zählen dann nicht. In diesem Augenblick zählen nur die Dinge, die mein Refugium ausmachen. Das Sofa, das kleine Schränkchen mit den ganz besonderen CDs, die ich nur hier höre, mein kleines Bücherregal, mit den ganz besonderen Büchern, die ich nur hier lese.
Nichts in der Laube war von Anfang an mir. Die Sachen gehörten einer älteren Frau, die ihren Mann begraben hatte und die mir alles da ließ. Erst nach und nach nahm die Laube den Ausdruck meiner Persönlichkeit an. Ich brachte eine Decke mit indischem Muster, seidene Kissen aus Ceylon und sehr schmale Büchlein mit, die sich besonders eignen für einen Tag auf der Wiese. Jetzt ist es ganz mein Häuschen - sagt jeder, der schon einmal hier war.
Als erstes drehe ich draußen das Wasser auf und werfe den Wasserkocher an. Dann gehe ich mit der Schere zu dem großen Verbenienbusch und schneide einen Zweig ab. Dieser frische Geruch nach Zitrone in der Hitze, den fange ich mir in ein Glas. Dann kommt die Espressomaschine. Auch sie wird befüllt. Mit vietnamesischem Kaffee, der eigentümlich süß duftet, wie Schokolade. Die kleine Maschine zischt und die ganze Laube ist mit diesem Duft erfüllt, der süßlich, kräftigen Note des Kaffees, der frischen Note der Verbenie. Einer Blechdose entnehme ich einen sizilianischen Keks und tauche ihn abwechselnd in den Kaffee und in den Tee - während draußen die Hitze brütet und die Nachbarskinder schreiend mit dem Wasserschlauch spielen.
Wenn ich komme, gehe ich zuerst den schmalen Weg zu der kleinen Laube. Die Trauben über der Tür sind schon dick und grün, wie aus Plastik. Ich schließe auf und betrete den vorderen Raum mit dem großen Tisch und dem grünen Lampion aus Hoi An darüber. Dann schließe ich den anderen Raum auf, mit dem kleinen Sofa darin und den vielen Kissen darauf. Sicher, es stehen auch Wasserkästen hier und ein paar Gartenmöbel - aber die zählen dann nicht. In diesem Augenblick zählen nur die Dinge, die mein Refugium ausmachen. Das Sofa, das kleine Schränkchen mit den ganz besonderen CDs, die ich nur hier höre, mein kleines Bücherregal, mit den ganz besonderen Büchern, die ich nur hier lese.
Nichts in der Laube war von Anfang an mir. Die Sachen gehörten einer älteren Frau, die ihren Mann begraben hatte und die mir alles da ließ. Erst nach und nach nahm die Laube den Ausdruck meiner Persönlichkeit an. Ich brachte eine Decke mit indischem Muster, seidene Kissen aus Ceylon und sehr schmale Büchlein mit, die sich besonders eignen für einen Tag auf der Wiese. Jetzt ist es ganz mein Häuschen - sagt jeder, der schon einmal hier war.
Als erstes drehe ich draußen das Wasser auf und werfe den Wasserkocher an. Dann gehe ich mit der Schere zu dem großen Verbenienbusch und schneide einen Zweig ab. Dieser frische Geruch nach Zitrone in der Hitze, den fange ich mir in ein Glas. Dann kommt die Espressomaschine. Auch sie wird befüllt. Mit vietnamesischem Kaffee, der eigentümlich süß duftet, wie Schokolade. Die kleine Maschine zischt und die ganze Laube ist mit diesem Duft erfüllt, der süßlich, kräftigen Note des Kaffees, der frischen Note der Verbenie. Einer Blechdose entnehme ich einen sizilianischen Keks und tauche ihn abwechselnd in den Kaffee und in den Tee - während draußen die Hitze brütet und die Nachbarskinder schreiend mit dem Wasserschlauch spielen.
Ingrid Walter - 21. August, 16:40