Kunst

Montag, 22. November 2010

Nachts im Museum

Am Samstag war mal wieder so eine Abendveranstaltung in der Frankfurter Schirn. Solche Abende hatte ich bisher leider verpasst. Das wollte ich nachholen - obwohl ich nicht so genau wusste, was mich da erwartete. Das viel versprechende Motto lautete "Vodka und Wasser".

Also egal. Auf zu "Schirn at Night" anlässlich der Ausstellung Courbet. Ein Traum von der Moderne. Mein Ehegemahl hatte sich zur Begleitung bereit erklärt und wir fuhren von Offenbach in die große Stadt. Leider waren wir ein bisschen knapp in der Zeit, aber was genau sollte eigentlich um zwanzig Uhr beginnen? Eine Führung? Der Vodka-Ausschank? Wir ließen uns überraschen und vor dem Eingang einen Stempel verpassen. Wie früher in der Disco. Das Foyer war in purpurfarbenes Licht getaucht und es tummelten sich schon einige junge Leute darin. Überall waren Tische mit Wein aufgestellt. Ich fragte mich, wo der Vodka war. Sollten wir jetzt etwas trinken? Waren die Getränke etwa umsonst? Gerade als wir etwas ziellos an den Stufen der großen Treppe standen, sprach mich eine junge Frau an. Sie war auch in Begleitung hier und begrüßte mich überaus höflich. Ich bewunderte noch ihre aparte Erscheinung. Sie trug ein schwarzgetupftes Oberteil als sie sagte, dass sie mich ja schon lange nicht mehr gesehen hätte. Ich konnte ihr nur beipflichten, überlegte aber noch die ganze Zeit, wo ich sie überhaupt schon einmal gesehen hatte.

Schirn-at-Night

Darüber gelangten wir nach oben in den ersten Stock. Auch hier wurden Getränke angeboten. Allerdings war auch Licht in der Ausstellung zu sehen und so ließen wir uns hineintreiben. Die großen Selbstporträts Courbets zogen uns mit seinen wunderschön gemalten Augen gleich in seinen Bann. Um uns herum ging es äußerst lebendig zu. Viele junge Leute in schicker Garderobe näherten sich unerschrocken den hochrangigen Kunstwerken und fragten andere junge Leute in schwarzen T-Shirts aus. Diese T-Shirts mit der Aufschrift "Frag mich", fand ich ein wenig diskriminierend. Dennoch taten die jungen Leute redlich, was ihnen aufgetragen war.

So hörten wir darüber, wie sich Courbet Motive aus dem alltäglichen Leben suchte, so zum Beispiel einfache Bauern oder fahrendes Volk, ja sogar Tiere, wie einen leidenden Hirschen oder eine traurige Forelle. Ich überlegte mir, was die jungen Studenten wohl an diesen Bildern finden. Was mir bei den Bildern Courbets immer noch auffällt, neben der malerischen Qualität, ist der Mut zum eigenen Motiv und die Begeisterung für das Wilde, Unbezähmbare.

Bei den Ausführungen der Frag-mich-Studenten musste ich immer wieder an meine eigene Studienzeit denken. Schon den Namen Courbet kann ich nicht denken, ohne dabei die Stimme von Professor Herding zu hören. Seine charakteristische Aussprache, streng und hart, leicht vibrierend vor Ehrfurcht, aber auch vor Begeisterung. Wie lange war das her gewesen?

Und plötzlich, was war das? Plötzlich hörte ich eine solche Stimme, die einen der jungen Frag-mich-Studenten höflich auf eine ausgefallene Lampe an der Decke hinwies. Ich sah genauer hin. Das war er wirklich. Schmal wie immer, weißhaarig, wie immer. Oder waren die Haare damals weniger weiß gewesen? Jedenfalls sehr agil und quicklebendig lief er hier- und dorthin, zeigte an die Decke. Er lächelte und grüßte, schien äußerst gut gelaunt. Das war seine Ausstellung, schoss es mir durch den Kopf. Courbet hatte ihm immer besonders am Herzen gelegen und nun war endlich wieder eine Ausstellung in Frankfurt. Vielleicht hatte er sogar entscheidend mitgewirkt.

Mir machte diese kleine Begegnung diesen Abend jedenfalls zu einem ganz besonderen Erlebnis. Mein Professor von vor über zehn Jahren widmete sich immer noch mit ungebrochenem Interesse und ungebrochenem Elan seinen Herzensangelegenheiten in der Kunst. Das sollte mir Mut machen, dachte ich. Mut für meine eigenen Herzensangelegenheiten. Nicht grübeln! Weitermachen!

Courbet

Dienstag, 16. November 2010

Vernissage: Kunstwerke, die Geschichten erzählen

Gestern ging ich zu Lisas Vernissage nach Frankfurt, genauer zur Eröffnung der Ausstellung "Ein Sommer ohne Schulbücher" von Lisa Marei Klein im Kunstforum der 1822, in der Fahrgasse, in Frankfurt. Zuvor hatte es den ganzen Tag geregnet, so dass ich mir etwas schwer tat mit dem Kunstgenuss. Aber, es musste sein. Schon allein wegen Lisa und außerdem war ich neugierig darauf, was sie die ganzen Wochen im Geheimen gewerkelt hatte.

Und da, in einem großen Schaufenster der mit unscheinbaren 60er Jahre Bauten gesäumten Fahrgasse, standen sie nun, die Kunstwerke von Lisa, für aller Augen sichtbar. Wahrscheinlich würde ich kopfschüttelnd vorübergehen, wenn es sich bei den Ausstellungsstücken nicht um die einer Freundin handelte.

Also, betrat ich den kleinen, hellerleuchteten Raum, der buchstäblich voll mit Kunst war. Direkt in der Türflucht begegnete mir eine überdimensionale Vorhangtroddel, aus silbergrauem Garn. Sie lag da vor meinen Füßen, wie herabgefallen und unachtsam liegen gelassen. Drum herum große weiße Sterne, wie vom Himmel gefallen.
Troddel

Fast den ganzen Raum aber nahm ein violettfarbener Vorhang ein, mit Kunstharz getränkt und also starr in seiner Position verharrend, an seinen Seiten wieder Sterne.

Ein Augenblick schien mir festgehalten, in dieser Installation. Ein überaus starker Windstoß hatte vielleicht das Fenster auf- , den Vorhang abgerissen, die Kordel gelöst. Dabei waren die Sterne hereingeflogen. Die Phantasie war eingedrungen in die Wirklichkeit. Ein romantisches Motiv - aber auch bedrohlich, gewaltig, starr, unfassbar - wie die Gegenstände selbst. Der silberne Januskopf an der Wand kann alles sehen, Tag und Nacht, Realität und Traum, aber wir Menschen müssen uns für eine der Welten entscheiden.

Vorhang

Das waren so Gedanken, die mir beim Anblick der Kunstgegenstände kamen, sicher auch noch angeregt von der Einführung der Professorin Dr. Petra Leutner. Jedenfalls passte die Installation und der Vorhang, der auch an einen vom Sturm misshandelten Schirm denken ließ so ganz schön zu diesem Novemberabend.

Vielleicht bleiben an diesen Abenden auch noch andere Menschen stehen, lassen sich hereinlocken und sich von Lisas Installation eine Geschichte erzählen.

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Die Lust im Verborgenen

An meinem Nebentisch sitzt ein deutsches Ehepaar und spricht gedämpft. Die Frau hält zwei Ansichtskarten in der Hand. Ihr Gesicht zeigt verhaltenen Triumph. Der Mann lächelt leise. Gerade ist sie von einem der nahen Souvenirgeschäfte in unser Straßencafé zurückgekehrt. Sie legt die Karten auf den Tisch und ich kann eines der Motive erhaschen: Ein Mann in einem weiten, knielangen blaugelben Gewand und einer roten Mütze lehnt lässig an einer Mauer und präsentiert sein schwerwiegendes Gemächt auf einer klitzekleinen Waagschale.

Ich habe das Original gesehen. Es ziert eine Wand der Casa dei Vettii im nahen Pompeji, jener Stadt, die am 24. August des Jahres 79 n. Chr. bei jenem schwersten Ausbruch des Vesuvs unter einem Ascheregen begraben wurde.

Priapus Casa-dei-Vettii

Die Casa dei Vettii war gestern wegen Restaurierungsarbeiten geschlossen. Deshalb gingen die meisten Besucher achtlos vorüber. Ich jedoch, angelockt durch dieses erstaunlich leuchtende Rot und Gelb der Wände, war auf das Mäuerchen gestiegen und hatte „ihn“ durch die Gitterstäbe erspäht. Im Vestibül an der rechten Wand warf er tatsächlich sein beachtliches Gemächt in die Waagschale. Das Überzogene der Darstellung, ein gewisser Humor, mit einem Augenzwinkern vom unbekannten Künstler in sein Werk gelegt, bemerkte ich noch nach zweitausend Jahren. Sein entblößter Phallus war von einer überirdischen Größe und zu allem Überfluss in eine sehr alltägliche Umgebung eingebettet. Der Erreger der Aufmerksamkeit wurde gar mit einem weißen Leinensack in dem sich vielleicht Mehl befand, aufgewogen und unterhalb der Waage stand ein Obstkorb mit Trauben und einem Granatapfel. Zwar wusste ich, dass diese dyonisischen Früchte seit alters her in Verbindung mit dem Erotischen stehen. Die Waage jedoch und der Sack Mehl schienen ganz von dieser Welt und machten diesen Phallus zum sprichwörtlich „täglichen Brot“.

In einem kleinen Büchlein, das ich mir am Eingang der Ausgrabungen gekauft hatte, las ich, dass die dargestellten Früchte traditionell dem griechischen Gott Priapus, meist mit übergroßem Zeugungsglied dargestellt, als Attribute beigegeben wurden. Als schutzbringendes Symbol zur Abwendung des bösen Blicks waren Phalloi in Pompeji allgegenwärtig. In einer Bäckerei in Pompeji fand man beispielsweise ein Travertinrelief mit einem Phallus und der Inschrift „hic habitat felicitas“ (hier wohnt das Glück). So schien der Türhüter am Haus der Vettier dem Besucher eigentlich mit einem freundlichen „Tritt ein, bring Glück herein!“ entgegenzublicken.

Die Frau am Nebentisch beugt sich hinunter zu ihrer Handtasche. Jetzt wird sie die anrüchigen Motive im Dunkel ihrer Handtasche verschwinden lassen, denke ich. Aber da kramt sie ein weiteres Papiertütchen hervor, das schon wohlgefüllt ist und breitet, wie zum Vergleich einige Motive neben dem Türhüter auf dem Tisch aus. Ich erkenne Fresken aus dem sogenannten „Lupanar“, dem Freudenhaus Pompejis.

In der Nähe der Stabiae-Thermen war ich durch Touristentrauben auf einen kleinen verschachtelten Bau aufmerksam geworden. Der Grundriss und seine Geschlossenheit unterschieden ihn stark von den umliegenden großzügig angelegten Villenhäusern. Kein offiziell angebrachtes Nummernschild an der Mauer des Gebäudes, wie an den meisten anderen. Nur eine Aufschrift „Lupanar“. Ich fragte einen der Aufseher nach dem Zweck des Gebäudes. Immer die gleiche Frage, schien sein Blick zu sagen. „Il Lupanar“, bellte er schließlich verächtlich und als ich ihn weiter fragend ansah, warf er kopfschüttelnd über meine Unwissenheit hinterher: „Un bordello - „Lupa“ bedeute im Lateinischen nicht nur „Wölfin“, sondern auch „Prostituierte“ .

Doch auch seine offensichtliche Entnervtheit über die Borniertheit der Touristen konnten meine eigene und die Neugier der anderen nicht dämpfen. Aus dem Gedränge des engen, dunklen Raums drang Stimmengewirr. Nun war unsere Gruppe an der Reihe. Endlich drinnen standen wir mit offenen Mündern unvermittelt vor zarten, durch die Jahrtausende schemenhaft gewordenen variationsreichen Beischlafszenen, die über Steinbetten angebracht waren und das Angebot des Hauses beschrieben. Und wieder überraschende Zweckmäßigkeit und Offenheit: Einander zugewandte, gemauerte Betten, in denen sich die Pärchen zumindest gegenseitig gehört, mit Wahrscheinlichkeit auch gesehen haben müssen - und eine an der hinteren Wand befindliche Latrine. Im Gegensatz zu den späteren Entdeckern der Darstellungen schienen die Pompejaner keine Notwendigkeit gesehen zu haben, ihr „Treiben“ zu verbergen oder an verschwiegenen Orten auszuüben.

Lupanar

Mein Büchlein berichtete, dass der bourbonische Königshof, der 1748 systematische Ausgrabungs- und Erkundungsarbeiten von Pompeji und Herculaneum aufnahm, das anders sah und eine strenge Zensur bezüglich der freizügigen Funde einführte. Aus dem Bestreben heraus, die Malereien und Plastiken vor den neugierigen Augen der Reisenden zu bewahren, die eventuell schlecht über das Königreich reden könnten, brachte man die meisten Darstellungen ins Archäologische Museum von Neapel und richtete die Sammlung des sogenannten Geheimkabinetts ein. Dieses war viele Jahre nur mit einer zuvor beantragten Sondergenehmigung zu besuchen.

Bis in diesem Jahr. Das Pärchen am Nebentisch scheint die Gelegenheit zum offenen Voyeurismus, genau wie ich, gerade wahrgenommen zu haben. Denn das dritte Papiertütchen wird aus der Handtasche gekramt. Die schöne Figurengruppe Pan und Daphnis aus der Sammlung Farnese liegt auf dem Tisch. Wie zur Lockung der Touristen steht sie vor dem Eingang des Geheimkabinetts. Auch hier war der Andrang groß und eine gewisse Anspannung vor dem großen goldenen Tor zu spüren gewesen. Dann endlich war eine kleine, schmale Italienerin mit einem großen Schlüssel erschienen. Sie schloss auf und begann mit Erfurcht und Stolz in der Stimme, in einem sehr italienischen Englisch, über die Sammlungs¬geschichte zu sprechen. Plötzlich Stille, Atemlosigkeit – die erste Vitrine: Ein rotfiguriger attischer Becher mit einem langschwänzigen und -bärtigen männlichen Wesen, das einer weiblichen Figur nachstellt und sie über der Taille mit der linken Hand zu fassen bekommt. Satyr und Mänade heißen solche und ähnliche Paare in der verharmlosenden offiziellen Beschreibung. Ich frage mich, wann diese mythologischen Benennungen vergeben worden waren.

Die Museumsführerin erklärte uns, dass die Sammlungsstücke in drei Gruppen unterteilt seien: Mythologische Darstellungen, in denen sich Gottheiten Fabelwesen in eindeutiger Absicht näherten, realistische Darstellungen von Liebesszenen aus Bordellen, Bädern und anderen öffentlichen Gebäuden sowie Abbildungen und plastische Darstellungen meist männlicher Geschlechtsteile mit Talisman-Charakter.

Die Wandmalereien realistischen Charakters faszinierten mich am meisten: Sie zeigten verschiedene Variationen des Liebesaktes, die unsere Führerin als ‚Stellungen der Venus‘ bezeichnete. Jene, die aus Häusern der gehobenen Gesellschaft stammten, waren zum Teil mit erstaunlich großer Sorgfalt ausgestaltet, die Gesichter der Figuren zum Teil deutlich, die Farben mit Bedacht gewählt und von einer matten Leuchtkraft. Sie wirkten golden, strahlend und beglückt wie ferne Zeugnisse einer moralfreien Zeit, jedoch auch ebenso fern von heutiger Enthüllungssucht.

Am Nebentisch wandert nun ein Wandgemälde aus der Casa di Cecilio Giocondo auf die Platte, das es auch mir besonders angetan hat. Es zeigt ein Paar auf einem Diwan mit blaugrünem Stoffbezug. Er, an der rötlich dunklen Hautfarbe zu erkennen, liegt halb aufrecht auf dem Rücken. Die Dame sitzt nach vorn gebeugt, den Rücken entblößt, die vordere Partie mit einem goldgelben Tuch verhüllt. Sie streckt die linke Hand anmutig nach hinten. Er scheint diese abzuwehren. Neben der Frau, hinter dem Diwan erscheint eine schattenhafte Figur. Vielleicht hat sie das Stelldichein gestört, eine Frage gestellt oder Besuch angemeldet. Das Paar hält inne, in seiner Stellung, entweder nach einem Liebesakt oder in diesem unterbrochen. Die leuchtend helle Haut der Frau ist übersäht von den winzigen Kratzern, Scharten und Sprüngen, die der Ascheregen und die Jahrtausende hinterlassen haben. Milde Farben und eine brüchige Transparenz liegen wie Schutzschleier um alle erotischen Wanddarstellungen. Ob heiße Vulkanasche diesen Effekt geschaffen hat oder ob bereits die Maler auf diese nicht völlig enthüllende Ausführung der Szenen achteten bleibt ungewiss. Es ist der Zauber des von höchster Instanz Verbotenen, der über diesen Darstellungen liegt, denn schon lange vor dem Geheimkabinett waren sie ja bereits von der Erde verschlungen worden – ganz so als habe Gott sie für sich selbst bewahren wollen.

Paar

Und nun liegt dieser kleine Skandal dort neben der Espressotasse, diese Marmorgruppe, den die italienische Führerin als die „umstrittenste“ Darstellung bezeichnet hatte. Diese Bemerkung war natürlich nicht ohne Gemurmel aufgenommen worden. Und dann wieder Stille vor diesem gehörnten Jüngling, der eine auf dem Rücken liegende Ziege penetrierte. Ob sie Vergnügen empfand oder Pein, konnte ich an ihrem Ausdruck nicht erkennen. Ihre nach innen gekrümmte Körperhaltung jedoch schien mir zumindest Unwillen oder Überraschung zu bedeuten.

Pan

„Pan mit Ziege“ hieß das Objekt, bei dem das Fell der Ziege, die Behaarung des Pan, sein Geschlecht sowie das ihre detailgetreu aus dem Stein herausgearbeitet war. Diese sehr gut erhaltene Gruppe aus der Villa dei Papiri in Herculaneum hatte in ihrem Schweben zwischen Realität und Groteske schon bei der Entdeckung die Gemüter erhitzt. Denn, so erzählte unsere Museumsführerin, der beauftragte Restaurator ließ sie als ‚höchst unzüchtiges Objekt‘ schnell in seinem Schrank verschwinden.

Und die Offenheit gepaart mit dem nahezu biblischen Alter der Darstellungen erzeugen noch immer Schamgefühle, so als habe man so etwas den früheren Menschen nicht zugetraut – vielleicht auch, weil wir sonst nur erhabene Darstellungen mythologischen oder religiösen Inhalts als Wandfresken und Skulpturen kennen. Als sich vom Inneren des Cafés der Kellner nähert, um nach weiteren Wünschen zu fragen, schiebt meine Nachbarin die bunten Karten jedenfalls schnell zusammen – obenauf aber bleiben Pan und Ziege, die dem Kellner ein stilles, wissendes Lächeln entlocken, der Kenner genießt und schweigt – noch immer, auch nach zweitausend Jahren.

Vielleicht steckte hinter diesem Weltuntergang im Jahre 79 vor Christus doch etwas Anderes als ein profanes Verbot von höchster Stelle, kommt es mir in den Sinn. Vielleicht war es die gegenteilige Absicht der Bewahrung für die Ewigkeit, die hinter der Katastrophe stand. Denn schließlich sind die Darstellungen nur durch das jahrtausendlange Verschüttetsein noch so erstaunlich gut für unsere Augen erhalten geblieben.

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