Was der Wackeldackel mit dem Singen zu tun hat
Heute morgen um zehn raffte ich mich zu einem dreistündigen Workshop mit dem Chor zum Thema Stimmbildung auf. Und es stellte sich heraus, das das genau das war, was meine durch die Mandelentzündung buchstäblich eingerostete Stimme zur Weckung brauchte. Eine sehr Herz und Seele erfrischende Gesangslehrerin, gebürtig aus Kalifornien, brachte uns zu sanften Turnübungen. Wir sind mit bebenden Lippen "autogefahren", haben aus unserem Rücken einen "Frühstückstisch" gebaut, in die Nieren geatmet (Himmel, wo genau sind eigentlich meine Nieren?). Nach diesem "Aufwärmen" haben wir unsere Zunge gelenkig gemacht, sie an den Unterboden des Mundraumes und die Vorderzähne geklemmt. So konnten wir ein wunderschönes "ng" singen. Mit langer, spitzer Zunge an den Vorderzähnen ein schönes "i" und mit breiter Zunge ein "e". Wir lernten, wo das Gaumensegel und das Zungenbein ist. Am Ende waren wir locker mit dem Kopf wie die "Wackeldackel" und konnten die Töne, die überall um uns herum waren, wunderbar leicht abholen und aussingen. Damit klang unser "Ehre, sei Gott in der Höhe" erstmals eher schwebend als quälend.
Ingrid Walter - 30. Oktober, 18:21