Alles im Fluss
Die Luft ist voller Tröpfchen, regenschwer. Ich folge meinem Fahrer zu einem mintgrünen Wagen. Mintgrün scheint die Farbe Vietnams, sie taucht immer wieder auf, an Autos, Stoffen und Wänden, wie eine Spiegelung des frischen Grüns der Vegetation.
Wir fahren durch zersiedelte Vorstädte, vorbei an hohen, schmalen Häusern im Neo-Barockstil, pink und mintgrün. Neben uns knattern Mopeds, Mopeds beladen mit Drahtgestellen voller brauner Hühner, voller kleiner Schweine, sie stellen sich tot.
Der Fahrer fährt tief hinein in die Stadt, immer schmaler werden die Straßen, immer schmaler auch die Häuser. Schließlich setzt er mich an einem Eckhaus ab. Das ist mein Hotel für die nächsten Tage. Es steht unerschrocken mitten im Altstadtgewimmel. Es wimmeln Frauen mit Reisstrohhüten, eine Stange über der Schulter und daran Körbe, gefüllt mit dunkelgrünen Orangen, neben Flipflop-Verkäufern - und Mopeds. Ich muss zuerst mal runter vom Bordstein mit meinem Koffer. Alles muss im Fluss bleiben, sonst funktioniert das Gewimmel nicht. Erste Lektion für die wuseligen Innenstädte von Vietnam.
Ich betrete das kleine, gläserne Foyer des Hotels und melde mich am Counter an. Große Freude in den Augen der kleinen, zierlichen Rezeptionistin. Sie nickt bei meinem Namen, nennt mich Frau Ingrid, weil sie glaubt, dass das mein Nachname sei, gibt mir den Schlüssel für mein Zimmer im siebten Stock und weist mir mit dem Kopf den Aufzug. Mein Koffer wandert indessen voraus, auf dem Kopf eines behänden, kleinen Mannes, der flugs die Stufen nimmt und mich als träges, schwerfälliges Wesen stehen lässt. Am Aufzug hängt ein kleines Schild, das auf einen Defekt verweist. Ich blicke zurück zum Counter. Die zierliche Rezeptionistin zuckt die Schultern und lächelt verschmitzt, ja, sie kichert fast bei der Vorstellung, dass ich nun die vielen, steilen Stufen in den siebten Stock nehmen muss, was bestimmt meine sowieso schon rötliche Gesichtsfarbe noch verstärken wird. Ich muss lachen über diese kindliche Schadenfreude und lerne die zweite Lektion für Vietnam: Nimm's mit Humor, wenn die Dinge nicht funktionieren - es könnte schlimmer kommen.

Der Fahrer fährt tief hinein in die Stadt, immer schmaler werden die Straßen, immer schmaler auch die Häuser. Schließlich setzt er mich an einem Eckhaus ab. Das ist mein Hotel für die nächsten Tage. Es steht unerschrocken mitten im Altstadtgewimmel. Es wimmeln Frauen mit Reisstrohhüten, eine Stange über der Schulter und daran Körbe, gefüllt mit dunkelgrünen Orangen, neben Flipflop-Verkäufern - und Mopeds. Ich muss zuerst mal runter vom Bordstein mit meinem Koffer. Alles muss im Fluss bleiben, sonst funktioniert das Gewimmel nicht. Erste Lektion für die wuseligen Innenstädte von Vietnam.
Ich betrete das kleine, gläserne Foyer des Hotels und melde mich am Counter an. Große Freude in den Augen der kleinen, zierlichen Rezeptionistin. Sie nickt bei meinem Namen, nennt mich Frau Ingrid, weil sie glaubt, dass das mein Nachname sei, gibt mir den Schlüssel für mein Zimmer im siebten Stock und weist mir mit dem Kopf den Aufzug. Mein Koffer wandert indessen voraus, auf dem Kopf eines behänden, kleinen Mannes, der flugs die Stufen nimmt und mich als träges, schwerfälliges Wesen stehen lässt. Am Aufzug hängt ein kleines Schild, das auf einen Defekt verweist. Ich blicke zurück zum Counter. Die zierliche Rezeptionistin zuckt die Schultern und lächelt verschmitzt, ja, sie kichert fast bei der Vorstellung, dass ich nun die vielen, steilen Stufen in den siebten Stock nehmen muss, was bestimmt meine sowieso schon rötliche Gesichtsfarbe noch verstärken wird. Ich muss lachen über diese kindliche Schadenfreude und lerne die zweite Lektion für Vietnam: Nimm's mit Humor, wenn die Dinge nicht funktionieren - es könnte schlimmer kommen.
Ingrid Walter - 18. Juni, 14:59